„Jede Form von Fundamentalismus und Antisemitismus stoßen in dieser Stadt auf entschiedenen Widerstand“

‚Jede Form von Fundamentalismus und Antisemitismus stoßen in dieser Stadt auf entschiedenen Widerstand‘

Stellungnahme von Integrationsdezernentin Eskandari-Grünberg zur Fatima-Moscheegemeinde Frankfurt

(pia) Frankfurts Integrationsdezernentin Dr. Nargess Eskandari-Grünberg stellt in folgender Erklärung fest:

„Nach dem in einer Sendung des Hessischen Rundfunks (Landesmagazin defacto vom 7. Februar 2010) geäußerten Vorwurf der Teilnahme an al-Qudz-Demonstrationen in Berlin sind Äußerungen des Imams in auf Deutsch gehaltenen Predigten bekannt geworden, die nicht zuletzt das Existenzrecht des Staates Israel in Frage stellen.

Jede Form von Fundamentalismus und Antisemitismus stoßen in dieser Stadt auf entschiedenen Widerstand. Auch undemokratisches oder frauenfeindliches Gedankengut und andere integrationsfeindliche Äußerungen haben in dieser Stadt keinen Platz. Es gibt in unserer Gesellschaft klare Grenzen. Werden diese überschritten, sind klare Konsequenzen notwendig. Solche Schritte sind von der Fatima-Gemeinde jetzt unmissverständlich gefordert, und sie sind überfällig.

Meine sofortige Aufforderung zu einer vollumfänglichen und unzweideutigen Richtigstellung und Distanzierung ist bis heute nicht beantwortet. Ich habe der Gemeinde schriftlich mitgeteilt, dass ich überdies bezweifle, dass darin alleine eine Lösung liegt.

Ein Imam ist ein Vorbeter und geistlicher Führer. Diese Eignung hat der Staat nicht zu beurteilen. Als Vorbild und Wortführer seiner Gemeinde ist ein Imam jedoch auch eine öffentliche Person. Er ist verpflichtet, die Gesetze und Werte dieses Landes zu wahren und selbst zu verteidigen. Der Staat kann erwarten, dass Verantwortungsträger ihre Gemeinschaft in diesem Sinne führen und vertreten. Eine zweideutige Haltung ist für die Stadt und andere Kooperationspartner nicht akzeptabel. Es ist die Tradition des Dezernats, keine Kooperation mit Gruppen oder Personen zu unterhalten, die sich zu den gemeinsamen Werten dieses Landes in einer Grauzone bewegen.“