Besondere liturgische Handlungen bei der Bischofsweihe und Amtseinführung in Limburg

In Verbindung mit Christus

Besondere liturgische Handlungen bei der Bischofsweihe und Amtseinführung in Limburg

LIMBURG.- Wenn die Bischofsweihe und Amtseinführung am Kreuzfest-Sonntag, 18. September, gefeiert wird, erwartet die Gläubigen eine besondere Liturgie im Limburger Dom.

Die Bischofsweihe wird Rainer Maria Kardinal Woelki, Erzbischof von Köln und Metropolit der Rheinischen Kirchenprovinz, zu der das Bistum Limburg gehört, spenden. Woelki ist der sogenannte Hauptkonsekrator. Um die Gültigkeit der sakramentalen Weihe sicherzustellen, sind zwei Mitkonsekratoren an der Weihe beteiligt: Der Apostolische Administrator im Bistum Limburg, Weihbischof Manfred Grothe, und der Trierer Bischof Dr. Stephan Ackermann, der Bischof des Heimatbistums von Georg Bätzing.

Die Weiheliturgie ist nicht alltäglich und zeichnet sich durch besondere Elemente aus: Die Mitte der Liturgie bilden die Handauflegung des weihenden Bischofs und das Weihegebet nach der Predigt des Kardinals und dem Treueversprechen des Erwählten, als Bischof wirken zu wollen. Die Gemeinde der Gläubigen erbittet die Gnadengaben des Heiligen Geistes für den künftigen Bischof. Durch Handauflegung und Gebet werden die Gaben des Heiligen Geistes dem Erwählten mitgeteilt. Da mit einer Bischofsweihe auch ein neues Mitglied in der Gemeinschaft der Bischöfe aufgenommen wird, legen alle anwesenden Bischöfe dem Neugeweihten Hände auf.

Im Dienst des Evangeliums

Eine der wichtigsten Aufgaben eines Bischofs ist die Verkündigung des Evangeliums Jesu Christi. Bischöfe sollen wie die Apostel glaubwürdige Zeugen der Auferstehung sein. Vor dem Weihegebet legt Kardinal Woelki daher Georg Bätzing kurz das Evangeliar auf das Haupt. Während des Weihegebets halten zwei Diakone das Evangelium über dessen Haupt. Dadurch wird deutlich, dass der Dienst des neuen Bischofs ganz unter dem Evangelium stehen soll. Nach dem Weihegebet überreicht Kardinal Woelki dem neugeweihten Bischof das Evangeliar.

Die enge Verbindung zwischen Christus und dem neuen Bischof drückt sich in der Salbung des Hauptes mit Chrisam aus. Jesus Christus ist der Messias. Das hebräische Wort bedeutet „Der Gesalbte“. Diese Verbindung wird auch in der Taufe und der Firmung deutlich: Firmlinge und Getaufte werden ebenfalls mit dem Heiligen Öl gesalbt.

Zeichen der Treue

Nach den Weiheriten werden dem neuen Bischof seine Insignien überreicht. Der Ring steht für die Treue des Bischofs zur Kirche. Die Mitra – die liturgische Kopfbedeckung der Bischöfe – ist nicht nur Zeichen seines Bischofsamtes, sondern soll den Geweihten auch daran erinnern, nach einem Leben in Heiligkeit zu streben. Der Stab des Bischofs ist Zeichen für seinen seines Hirtendienstes. Als Bischof leitet er seine Diözese und trägt Sorge für die Gläubigen. Bei der Weihe in Limburg werden dem Bischof zwei Bischöfsstäbe überreicht – dies ist eine Limburger Besonderheit. Der erste Stab ist der persönliche Stab des Bischofs. Es handelt sich dabei um einen schlichten hölzernen Stab. Der zweite Stab ist der kostbare und wertvolle Petrusstab, von dem ein Teil zum Limburger Domschatz gehört. Die Übergabe des Stabes symbolisiert die Treue des Bischofs zu Papst Franziskus, dem Nachfolger des Heiligen Petrus.

Kardinal bittet Geweihten, auf Bischofsstuhl Platz zu nehmen

Der festliche Gottesdienst am 18. September ist aber nicht nur eine Bischofsweihe, sondern beinhaltet auch Elemente einer Amtseinführung. Wesentliches Element ist hier das Platznehmen des neuen Bischofs auf dem Limburger Bischofsstuhl, mit der er die Diözese symbolisch in Besitz nimmt. Im Gottesdienst führt Metropolit Woelki den Geweihten nach der Übergabe der Insignien zur Kathedra. Er bittet den Geweihten, auf dem Bischofsstuhl von Limburg Platz zu nehmen.

Um die Legitimität und Anspruch des Bischofs auf den Bischofsstuhl zu unterstreichen wird die Ernennungsurkunde des Papstes zu Beginn des Gottesdienstes durch den Apostolischen Nuntius, Erzbischof Dr. Nicola Eterović an den Domdekan überreicht. Die Übersetzung des lateinischen handschriftlichen Originals wird verlesen und die Ernennungsurkunde den Gläubigen gezeigt.

Hintergrund:

Die katholische Kirche kennt das Sakrament der Weihe. Zwar steht ein Bischof der Weihe vor – dem kirchlichen Verständnis nach ist es aber Gott selbst, der weiht. Ein Sakrament ist ein wirksames Zeichen der göttlichen Gnade. Mit der Weihe werden Gläubige eingesetzt, seine Kirche zu leiten.

Die katholische Kirche kennt drei Stufen des Weihesakramentes: Die Weihe zum Diakon, die Weihe zum Priester sowie die Weihe zum Bischof. Die Weihe zum Bischof stellt die Vollform des Sakramentes da. Bischöfe sind mit der „Fülle des Weihesakramentes ausgezeichnet“. Priester und Diakone üben immer in Beziehung zu ihrem Bischof ihren Dienst aus. Das Weihesakrament steht in der katholischen Kirche ausschließlich Männern offen.


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