Gefährliche Verkehrssituation für Radfahrer an der Konstabler Wache

Die Stadt Frankfurt hat an der Konstabler Wache im Bereich der Vilbeler Straße im März über Nacht, mit dem Setzen von Pollern auf allen Gehwegen, unangekündigt eine gefährliche Verkehrssituation für Radfahrer geschaffen. Auch die dort seit Jahren ansässigen Gewerbebetriebe werden dadurch stark belastet.

Geschaffen und geplant wurde diese Aktion durch Hans-Georg Breitenfelder, ein Beamter der Stadt, der gleichzeitig Fahrradaktivist ist (http://www.radfahren-ffm.de/179-0-Hinter-den-Kulissen.html?sel=183). Der Begehungstermin mit seiner Vorgesetzten am 16.03. verlief unerfreulich. Die Stadt hat Fristen zur Entfernung der Poller verstreichen lassen und verweigert deren Entfernung. Eine (!) Haltebucht am Kino für alle Lastwagen gleichzeitig, solle das Problem lösen. Zunächst hat die Stadt mehrfach bestritten, dass sich auf dem Gehweg, gegenüber dem Eiscafe Alberto jahrzentelang eine Ladezone befand mit einem eingeschränkten Parkverbot befand.

„Die Städtische Fahrrad- Mafia völlig unbelehrbar ist. Belastet wird hauptsächlich das mittelständige Gewerbe, das Grünen und Linken im Allgemeinen völlig gleichgültig ist“, sagt Peter Toelle, der als Rechtanwalt ergebnislos zur Entfernung der Poller aufforderte. Auch Sven Sänger, stellvertretender Leiter Verkehrspolitik von der IHK Frankfurt beschäftigt sich inzwischen mit der Verkehrssituation in der Vilbeler Straße. Betroffen sind unter anderem der Traditionsbetrieb Leder Stoll, drei Gastronomiebetriebe und eine Filmproduktion, welche offiziell nichts be- und entladen dürfen.

Auch in der unmittelbaren Umgebung parken nun nahezu im Minutentakt mehrere Lastwagen gleichzeitig auf der Straße. Nicht nur Fußgänger nutzen den Zebrastreifen in der Vilbeler Straße. Heute fuhr sogar ein gepanzertes Fahrzeug gegenüber Ukrainischen Botschaft der Bundesrepublik Deutschland über den Zebrastreifen, um vor dem Eiscafe Alberto zu halten. Währenddessen schaut ein Verkehrspolizist tatenlos zu (siehe Foto – Zeuge Dr. Ulrich Felix Schneider). Wo künftig Fahrzeuge des Bundestages halten werden, welche Abgeordnete an einem in der Vilbeler Straße ansässigen TV-Trainingsstudio absetzen, bleibt abzuwarten. Auch kranke Menschen, die einen ansässigen Pflegedienst besuchen wollen und Handwerksbetriebe sind nun gezwungen, illegal zu halten.

„Zumindest müsste die bisherige Verkehrssituation wiederhergestellt werden, die durch ein eingeschränktes Halteverbot gekennzeichnet war und zumindest ein vorübergehendes An- halten ermöglichte. Wie soll Schwerlastgut und Sperrgut be- und entladen werden? Wie sollen Behinderte, die einen im Haus ansässigen Pflegedienst aufsuchen wollen, dort ein- und aussteigen? UPS, DHL und Deutsche Post werden sich ohnehin nicht an unsinnige Regelungen des Amtes halten, konstatiert Rechtsanwalt Toelle.

Text und Foto: Inge Rasch // felix kommunikation