Jägerschlag beim Sachsenhäuser Jagdklub

-red- Der Jägerschlag ist ein aus der alten Berufsjägerausbildung übernommener Brauch. Nach Abschluß der 3 jährigen Lehrzeit ( in der Jägersprache drei Behänge) wurde früher der Lehrbursche vom Lehrprinzen ( das ist der Ausbilder) “ wehrbar gemacht “ und vom Lehrprinzen zum Jäger geschlagen, indem er mit der flachen Klinge des Hirschfängers einen leichten Schlag aus die linke Schulter erhielt. Der Lehrbursche wurde mit dieser feierlichen Handlung als Mitglied in die Berufsjägerschaft aufge- nommen.Manchmal wurde dieser Brauch auch übertrieben und der Lehrbursche erhielt Schläge auf den Blanken, was manchmal recht schmerzhaft war.

Auch heute ist dieser Brauch Bestandteil nach erfolgreicher Jägerprüfung und der „Sachsenhäuser Jagdklub“ ist stolz darauf, auch in diesem Jahr am Samstag den 29.August 2009 um 17.00 Uhr im Klubhaus am Wendelsweg unterhalb des Goetheturms 3 Jungjägern im Rahmen des Sommerfestes den Jägerschlag zu erteilen. An diesem Tag sind auch viele Klubmitglieder anwesend. Für den Jungjäger, wie er heute genannt wird, erfolgt nach bestandener Prüfung der eigentliche Lernprozess.

Der Jäger übernimmt Verantwortung für Wild, Wald und die Mitmenschen. Er übt das Waidwerk oder die Jägerei stehts nach den Grundsätzen der deutschen Waidgerechtigtkeit aus. Er soll die Jägerei mit dem nötigen Wissen und Können betreiben. Die deutschen Jagdgesetze sind einmalig auf der Welt, Schuß- und Schonzeit sind auf das ganze Jahr festgelegt und müssen eingehalten werden. Es ist wichtig, daß die Jagd tierschutzgerecht ausgeübt wird und die jagdlichen Eingriffe in ihren Auswirkungen auf die Gesamtheit einer Wildpopulation, auf ihre Lebensgemeinschaft sowie Biotop und Ökosystem beachtet wird.

Um es auf einen Nenner zu bringen: Der Jäger von heute muß naturschutzgerecht jagen. Dazu gehört, den eigenen Vorteil dem Wohl des anvertrauten Wildes unterzuordnen, daß Auftreten als Jägerin und Jäger in Wald und Natur, sowie in der Öffentlichkeit, muß achtbar und glaubwürdig sein. Der Jäger muß auf das Empfinden unserer Mitmenschen Rücksicht nehmen. Einige Nichtjäger sehen auch heute noch den Jäger als Killer und Bambimörder, dabei spielt Unwissenheit aber auch das falsche Auftreten einiger Jäger eine große Rolle. Der Jäger sollte sich heute ständig weiterbilden, muß Erfahrungen mit anderen Waidgenossen austauschen, dazu gehört auch das kameradschaftliche Verhalten der Jäger untereinander.

Für Jagdneid ist da kein Platz. Obligatorisch sollte jeder aktive Jäger Mitglied in einer jagdlichen Organisation sein. Der Sachsenhäuser Jagdklub bietet seinen Mitgliedern bei den monatlichen Klubabenden reichlich Informationen durch Vorträge, Videos und Diskussionen, dazu sind auch Nichtjäger stehts willkommen. Der Jägerschlag am Samstag den 29.August 2009 um 17.00 Uhr wird wie folgt vorgenommen: Unsere 3 Jungjäger versammeln sich mit den anwesenden Klubmitgliedern im Garten vor dem Jagdhaus. Das Bläserkorps, unter Leitung von Hans Wink, bläst nach dem Signal “ Jägersleut versammelt euch“ die “ Begrüßung “ Danach erfolgt der eigentliche Jägerschlag.

Jeder einzelne Jungjäger tritt vor, Ausbildungsleiter Jörg Reuter, dieser legt den Hirschfänger auf die linke Schulter und spricht die Worte:
Der erste Schlag soll dich zum Jäger weihn
Der zweite Schlag soll dir die Kraft verleihn, zu üben stehts das Rechte
Der dritte Schlag soll dich verpflichten, nie auf deine Jägerehre zu verzichten
Dabei erhält der Jungjäger seinen ersten Bruch, einen Tannen- oder Fichtenzweig, den er an seinen Hut steckt. Die Tradition der Brüche hängt zusammen mit dem erlegten Wild. Der Jäger erweist damit dem Wild die letzte Ehre. Das Bläserkorps bläst bei jedem Jungjäger ein Jagdsignal. Der Jungjäger erhält dann seine Urkunde, somit ist er als Jungjäger in die Gemeinschaft aufgenommen.


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