Auf himmlischen Pfaden

Auf himmlischen Pfaden
(Schwanheim) bvö Arthur Pahl hat viele Geschichten zu erzählen und zahlreiche Schicksale hautnah miterlebt. Seit 15 Jahren begleitet der, in Schwanheim lebende Autor und Reiseleiter Pilgergruppen zu den bedeutendsten Wallfahrtsstätten Europas, nach Lourdes, Fatima oder Assisi. Der 61-jährige gebürtige Würzburger hat eine Reihe von Ereignissen im letzten Jahr aufgeschrieben und 2009 bereits zwei Bücher veröffentlicht, im Januar 2009 „Verschlungene Wege“ und im Juni 2009 „Himmlische Pfade“. In zehn bzw. 16 Kurzgeschichten schildert er mitreißend Bewegendes und Skurriles, aber auch Heiteres und Trauriges von Menschen, die sich mit unterschiedlichster Motivation auf eine Pilgerreise begeben haben. Am 6. Oktober 2009 hat Arthur Pahl seine Bücher in der Stadtteilbibliothek Schwanheim etwa 25 Gästen vorgestellt und daraus vorgelesen. So nahm er z.B. die ZuhörerInnen mit nach Rom an den Papstpalast und schildert, wie er es geschafft hat, der Mexikanerin Dona Aurora ihren Lebenstraum, einmal den Ring des Papstes zu küssen, zu erfüllen. Auch eine andere Geschichte berührt: Jim, ein Literaturprofessor scheint mit seiner Mutter während der Reise pausenlos zu streiten, bis Reiseleiter Arthur den beiden von seiner Begegnung mit einer älteren Dame erzählt, die er während des Flugs nach Paris kennengelernt hatte. In wenigen Minuten erzählt die etwa 75-jährige Mainzerin von ihrer geplanten Weiterreise zu ihrem schwerkranken Sohn in Kolumbien, den sie, wie Pahl später erfährt, zum letzten Mal sehen wird. Ein Schicksal, das Jim und seine Mutter sehr erschüttert und beide werden sich darüber bewusst, wie reich sie sich fühlen können, einander gesund zu erleben. Die Lebensgeschichte von Olaf kommt in den Büchern von Arthur Pahl ebenfalls vor. Der junge, in Frankfurt lebende Mann, rutschte vor zehn Jahren in die Punker- und Drogenszene ab, fand später Arbeit in Frankfurt, startete dann zu Fuß nach Rom und kann heute vom Verkauf seiner selbst hergestellten Heiligenbilder in der Fußgängerzone auf dem Liebfrauenberg in Frankfurt leben. Das Leben des Autors war ebenfalls nicht immer einfach. Nach einer Ausbildung in der Hotellerie heuerte Arthur Pahl als Steward auf den großen Passagierschiffen an, arbeitete schließlich in New York u.a. als Tellerwäscher, Taxifahrer, Schuster und Grabsteinverkäufer. Mit einer jungen Kolumbianerin gründet er eine Familie und folgt ihr in ihre Heimat, um später mit 45 Jahren über Nordamerika und alleine in die deutsche Heimat zurückzukehren. Eine tiefe Sinnkrise, die ein Sabbatjahr in einer einfachen Holzhütte in Kanada zur Folge hat, findet er den Weg zu Gott, wie Pahl berichtet. Durch seine anschließende Tätigkeit als Reiseleiter kann er feststellen: „Alle Pilgerer kommen als Suchende oder Bittende und diejenigen, die an Gott glauben, bringen etwas mit und erleben an den Pilgerorten Veränderungen mit sich“. Die beiden Werke des Autors „Verschlungene Wege“ und „Himmlische Pfade“ können auch in der Stadtteilbibliothek Schwanheim ausgeliehen werden.
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Reiseleiter und Autor Arthur Pahl las kürzlich aus seinen, in diesem Jahr erschienen Werken in der Stadtteilbibliothek Schwanheim. Foto: Völker