Im März starten die Skater wieder zur schnellsten Nachttour Europas

Von der Schnitzeljagd zum Mega-Event

Im März starten die Skater wieder zur schnellsten Nachttour Europas

Frankfurt gilt als Pionierstadt der deutschen Inline Skating Bewegung. Bereits seit 1999 lockt das Tuesday Night Skating, das Kenner als eines der schnellsten Europas schätzen, jedes Jahr zehntausende Teilnehmer in die City. Organisiert wird der Event nach wie vor von seinem Initiator Dirk May. Am 30. März geht es in diesem Jahr zum ersten Mal wieder auf die Rollen.

Frankfurt am Main (pia) Dirk May ist in diesen Tagen nur schwer zu erreichen. Der 44-Jährige ist entweder auf Rollen unterwegs oder in der Luft. Kaum zurück von zwei Reisen mit einer Inline Skating Gruppe nach Florida, beziehungsweise Luxor, ist er schon wieder beruflich auf Reisen – als Flugbegleiter nach New York. May als Pionier der Frankfurter Inline Skating Bewegung zu bezeichnen, wäre sicherlich nicht falsch, auch wenn er das selbst nicht in den Mund nimmt. Schon Anfang der 90er Jahre, als hierzulande noch die Rollschuhe den Markt dominierten, stand er erstmals im New York Central Park auf geliehenen Inline Skates. Und die Lust am Gleiten auf den in einer Reihe angeordneten Rollen ließ ihn fortan nicht mehr wirklich los.

Start mit einer kleinen Schnitzeljagd auf Rollen

Meist mit einigen wenigen Freunden am Main auf Inline-Skates unterwegs, verteilte Dirk May im Sommer 1997 bei seinen Ausfahrten Flyer für eine privat organisierte Schnitzeljagd auf Rollen. Immerhin 50 Leute kamen an einem Sonntag im Juli zum vereinbarten Treffpunkt. Diese Schnitzeljagd gilt als Geburtsstunde des Frankfurter Tuesday Night Skating. „Ich hatte wirklich nicht geplant, dass aus dieser Schnitzeljagd einmal ein solch großer Event werden sollte. Nachdem alle Spaß daran gefunden hatten, in einer größeren Gruppe Inliner zu fahren, verabredeten wir uns fortan immer dienstags unverbindlich zum bladen und Äppler trinken“, erzählt May aus den Pionierzeiten. Bald wuchs die Gruppe allein durch Mund-zu-Mund-Propaganda auf über 100 Teilnehmer, nach wenigen Wochen waren an einigen Dienstagen schon bis zu 1000 Inline-Skater in der Frankfurter Innenstadt unterwegs.

70.000 Teilnehmer in den Hochzeiten

Klar, dass auf die neuen Verkehrsteilnehmer auch schon bald das Ordnungsamt und die Polizei aufmerksam wurden. „Die Behörden waren von Anfang an aber sehr kooperativ – insbesondere auch die damalige Frankfurter Sportdezernentin Sylvia Schenk, die sich für uns stark machte“, erzählt May. Schon 1999 wurde so aus einer privaten Initiative eine Veranstaltung des Sportamtes der Stadt Frankfurt: Das Tuesday Night Skating (TNS) war offiziell geboren. Auch wenn offizielle Vergleichszahlen rar sind, dürfte Frankfurt damit die erste deutsche Metropole sein, in der sich eine regelmäßige Inline-Skating Veranstaltung dieser Größenordnung etablieren konnte. In den kommenden Jahren wurde der Event, der weite rhin von Dirk May ehrenamtlich organisiert wird, zur mit Abstand größten wöchentlich stattfindenden Breitensportveranstaltung Frankfurts und auch einer der größten im bundesweiten Vergleich. Bezogen auf die Teilnehmerzahl hatte das TNS im Jahr 2000 seinen Höhepunkt: Über 70.000 Inline-Skater zählten die Veranstalter damals von Ende März bis Oktober. An einzelnen Dienstagen waren über 5000 Menschen auf Rollen durch die Mainmetropole unterwegs. In den letzten Jahren pendelten sich die Teilnehmerzahlen auf insgesamt rund 25.000 bis 30.000 ein, wobei alle Altersklassen von zirka 20 bis über 60 Jahren vertreten sind.

„Schnellste Night Skating Europas“

„Wir orientieren uns nicht an der Masse. Es war nie unser Ziel, irgendwelche Teilnehmerrekorde zu brechen“, betont May. Dafür geht es auch zu schnell zu: Kenner schätzen das Frankfurter TNS als eines der schnellsten Night-Skatings Europas. Seit 2006 wurde allerdings die Streckenführung überarbeitet, so dass anstelle einer großen Schleife mit einer Länge von 25 bis 45 Kilometern jetzt meist in einer Acht gefahren wird, um weniger konditionsstarken Skatern frühere Ausstiegsoptionen zu bieten. Trotzdem, betont May, sei das TNS nicht für Anfänger gedacht, da weiterhin Fahrsicherheit und Kondition für die Teilnahme erforderlich seien. Neben den Vertretern von Polizei und Ordnungsamt, die von d en Teilnehmern regelmäßig mit einer La-Ola-Welle begrüßt werden, sind jeden Dienstag meist um die 70 ehrenamtliche Ordner im Einsatz, die dafür Sorge tragen, dass alles in geordneten Bahnen abläuft und der Straßenverkehr in der Bankenmetropole nur so wenig wie möglich beeinflusst wird.

Start zur 12. Auflage am 30. März

Dirk May freut sich schon auf den 30. März, die diesjährige Premiere des Tuesday Night Skatings. Dabei geht es dem 44-Jährigen nicht nur um die sportliche Komponente. „Das TNS hatte auch von Anfang an einen starken sozialen Charakter. Nette Menschen kennenlernen, Kontakte ausbauen, zusammen nach dem Skaten einen Schoppen trinken. Dies ist neben der sportlichen Betätigung von jeher das Herz unserer Veranstaltung.“

Michael Weilguny


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