Turnhalle der Carl-von-Weinberg-Schule für Lehrer und Schüler unzumutbar

Gefühlter Lärm erschwert Sportunterricht sehr

Der Lärmpegel während des Sportunterrichts erscheint bei gleichzeitiger Benutzung der drei kleinen Felder in der neuen Turnhalle der Carl-von-Weinberg-Schule für Lehrer und Schüler unzumutbar / Schulleitung, Personalrat und Schulelternbeirat fürchten um gesundheitsschädigende Folgen und haben Nachhallmessungen in Auftrag gegeben / Als Notlösung findet der Sportunterricht derzeit zum Teil in Klassenzimmern statt.

(Goldstein) bvö Mit dem Abschluss des Baus an der Carl-von-Weinberg-Schule im Rahmen des PPP-Projekts und der Einweihung der neuen Dreifelder-Turnhalle sollte sich im Herbst 2009 die Situation, insbesondere beim Sportunterricht endlich entspannen. Immerhin ist die Integrierte Gesamtschule (IGS) in Goldstein schon seit Jahren nicht nur Partnerschule des Olympiastützpunkts, sondern wird 6-zügig ab Klasse 5 mit gymnasialer Oberstufe betrieben. Das heißt, dass nicht nur Leistungssportler in der Turnhalle an der Waldau trainieren, sondern, dass auch der Schulsport der insgesamt 1.200 Schüler hier stattfindet. „Als von Seiten der Lehrer im September 2009 plötzlich Reklamationen wegen zu starker Nachhallzeiten und erschwerter Sprachverständlichkeit in der neuen Turnhalle laut wurden, haben wir den Betreiber Hochtief Construction AG gebeten, eine diesbezügliche Messung durchführen zu lassen“ berichtet Schulleiter Wolfram Waltemathe. Diese ließ durch die GAF (Gesellschaft für Akustik und Fahrzeugmesswesen GmbH) Ende Oktober ein Gutachten erstellen, das allerdings Nachhallzeiten von 3,2 s ergab, die noch im Toleranzbereich der erforderlichen Anforderungen gemäß DIN 18041 liegen. Dennoch blieb die Lärmbelastung bei parallel verlaufendem Sportunterricht von drei Klassen in der neuen Sporthalle sehr groß. Schulleitung, Personalrat und Elternbeirat wiesen weiter auf die Missstände hin und fragten bei der Unfallkasse Hessen an, die Anfang Februar 2010 vor Ort ebenfalls eine Messung durchführte. Dieses Ergebnis bestätigte das Gefühl der Lehrer und Sporttreibenden, insofern, dass die Unfallkasse Hessen die Nachhallzeit sowohl in der gesamten Halle als auch in den Hallendritteln, insbesondere im mittleren Feld, für einen mehrzügigen Sportbetrieb zu hoch sei und eine Absenkung zu den Sollwerten nach DIN 18041 angestrebt werden sollte. Hochtief Construction AG bemängelte jedoch daraufhin Unzulänglichkeiten bei der Messmethodik der Unfallkasse Hessen, da sie von einem abweichenden Raumvolumen ausgegangen und zudem keine VMPA-Güteprüfstelle für Schallschutz im Hochbau sei. Im übrigen betonten die, für die Frankfurter PPP Schulen Zuständigen von Hochtief, dass bei der Ausschreibung für die neue Sporthalle der Carl-von-Weinberg-Schule von einer Wettkampfstätte mit Tribünenfoyer nach internationalem Maßstab ohne Abschnittstrennung in drei Felder ausgegangen worden sei. Dies alles hilft Schülern und Lehrern bei der Durchführung des Sportunterrichts momentan wenig. Der große Lärmpegel bleibt, da die Abtrennung durch heruntergelassene Trennwände unzureichend zu sein scheint. Laut Unfallkasse Hessen können sich dadurch Stresssymptome und Stimmbandbeschwerden entwickeln. Außerdem kann es beim Überhören von Signalen zu erhöhter Unfallgefahr kommen, so die Beurteilung der Unfallkasse Hessen. „Beim theoretischen Unterricht, im Kreis sitzend, verstehen die Schüler zum Teil kein Wort“ berichtet Sportlehrer und Personalratsvorsitzender Frank Thierolf. „Die Gesundheit aller Beteiligen muss geschützt werden“ bekräftigt der Schulleiter. „Als erste Maßnahme dafür haben wir vor drei Wochen begonnen, den Sportunterricht nicht mehr in der 3-er Konstellation durchzuführen“ informiert der Personalratsvorsitzende. „Das mittlere Feld der Sporthalle bleibt unbesetzt. Eventuell werden aber bereits mit der Nutzung der äußeren beiden Felder auch schon zu hohe Nachhallzeiten produziert“ ergänzt er. Ein Teil des Sportunterricht ist derzeit schon in Klassenzimmer verlegt worden. Man ist um Nachbesserung bemüht, so hat Wolfram Waltemathe von den Zuständigen des Stadtschulamtes Anfang März mitgeteilt bekommen.

BU Die neue Drei-Felder-Sporthalle der Carl-von-Weinberg-Schule kann im parallel laufenden Sportunterricht nicht dreizügig verwendet werden, da die Nachhallzeiten so beträchtlich sind. Personalratsvorsitzender und Sportlehrer Frank Thierolf (vorne links), sowie seine Kollegen, die Schulleitung und der Elternbeirat fordern schnellstmögliche Abstellung dieser, möglicherweise gesundheitsschädigenden Missstände. Foto: Völker


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