Start des 115-Gebärdentelefons

Behördenauskunft ohne Worte: Start des 115-Gebärdentelefons

Ab heute können auch Hörgeschädigte die Servicenummer 115 anrufen – per Videophonie

(pia) Seit Anfang März bieten Frankfurt und Offenbach ihren Bürgerinnen und Bürgern professionellen und modernen Behördenservice per Telefon unter der „115“. Der Haupteingangskanal ist dabei das gesprochene Wort. Doch wie können hörgeschädigte Bürger diesen Service nutzen?

Aus diesem Grund startet am heutigen Montag, 26. April, das 115-Gebärdentelefon. Ab sofort haben damit gehörlose und hörgeschädigte Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, mittels Gebärdensprache und Videophonie verlässliche Auskünfte und Hilfestellungen kommunaler, Landes- und Bundesbehörden online zu erhalten. Dadurch erhält eine wichtige gesellschaftliche Gruppe, die den Service der Einheitlichen Behördenrufnummer bislang nicht oder nur unter erschwerten Bedingungen nutzen konnte, einen leichten Zugang zur öffentlichen Verwaltung.

Das 115-Gebärdentelefon wurde in Kooperation zwischen dem Bundesministerium des Innern und dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales aufgebaut. Der Zugang zu diesem Service erfolgt über Videotelefonie. Der Nutzer benötigt dazu lediglich einen internetfähigen Computer und einen SIP-Videoclient, der kostenlos im Internet heruntergeladen werden kann. Über die sogenannte SIP-Adresse (Session Initiation Protocol) „d115@gebaerdentelefon.d115.de“ erfolgt der Zugang zum Gebärdenservice der Firma Telemark Rostock, einem Dienstleister des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS). Diese bietet den Service des 115-Gebärdentelefons stellvertretend für alle Servicecenter zwischen Hamburg, Berlin, Frankfurt und dem Bodenseekreis an.

Stadtrat Markus Frank freut sich über diese Erweiterung des telefonischen Services, der seit dem Start am 2. März bereits rund 5.500 Mal in Anspruch genommen wurde: „Ich begrüße es außerordentlich, dass die Behördennummer 115 dank der Kooperation mit dem Bundesministerium des Innern und dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales jetzt auch für Gehörlose und stark Hörgeschädigte barrierefrei angeboten werden kann. Immerhin haben so zirka 3.400 Frankfurterinnen und Frankfurter mit starken Hörschäden die Chance, vom Service der 115 zu profitieren“, so Frank.

Die gebärdenden Mitarbeiterinnen in Rostock wurden speziell geschult. Sollte eine Anfrage über die Inhalte der Wissenssuche hinausgehen, wird dem Kunden die Aufnahme seiner Anfrage und Weiterleitung an die zuständige Behörde angeboten.


'Start des 115-Gebärdentelefons' has no comments

Be the first to comment this post!

Would you like to share your thoughts?

Your email address will not be published.

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

%d Bloggern gefällt das: