Obdachlosenlager nahe Kaiserlei aufgelöst
(pia) In einer gemeinsamen Aktion der Stadt-, Landes- und Bundespolizei wurde kürzlich eine Lagerstätte von Obdachlosen in Oberrad aufgelöst. Zusammen mit Mitarbeitern des Liegenschafts- und des Sozialamtes sowie der Frankfurter Fußwegreinigung konnten teils desolate Zustände festgestellt werden.
In aus Sperrmüll und Unrat hergestellten Hütten wurden vier Personen angetroffen. Sie mussten umgehend das mit Bäumen und Hecken stark bewachsene Areal an den Bahngleisen Richtung Offenbach räumen. Neben fünf mit Matratzen ausgestatteten Hütten, die auf wesentlich mehr Bewohner schließen ließen, wurden mehrere Kubikmeter an Hausmüll und sonstigem Unrat vorgefunden.
Ihre Notdurft verrichteten die Bewohner des Hüttendorfes an Ort und Stelle oder in geöffnete Schächte zur Kanalisation. Gekocht wurde auf Feuerstellen oder ausrangierten Grills. Es gab eine Art Aufenthaltsbereich und Plätze zum Waschen. Auffällig waren zudem die unzähligen leeren Flaschen harten Alkohols. Abgerundet wurde das erschreckende Bild mit dem Fund großer Mengen an Kupferkabelummantelung, was auf das Sammeln und unter Umständen sogar den Diebstahl entsprechender Kabel hindeutet, sowie einem starken Schädlingsbefall durch Ratten.
Die Eindrücke bestätigten die Vermutung, dass das Hüttendorf schon länger existiert haben dürfte. Aufgrund der Abgeschiedenheit des Areals zwischen Bahntrasse und Feldgemarkung in der Nähe der Kaiserleipromenade und des starken Bewuchses konnte es weder von der Straßen- noch von Bahngleisseite festgestellt werden – ein Grund, warum es auch aus der Bevölkerung keine Hinweise zu den Unterkünften gab.
Die aus der Slowakei und Sri Lanka stammenden Menschen wurden in die Obhut des Sozialamtes gegeben, das nun – bei entsprechendem Interesse der Obdachlosen – versucht, Unterkünfte zu finden. Ein Reinigungstrupp der Frankfurter Entsorgungs- und Service GmbH beseitigte die Hinterlassenschaften der Campbewohner vollständig.
Sicherheitsdezernent Markus Frank: „Es ist richtig und wichtig, solche Unterkünfte zu finden und aufzulösen sowie den Menschen vor Ort eine Alternative anzubieten. Mich freut die erfolgreiche Zusammenarbeit der verschiedenen Sicherheitsbehörden in unserer Stadt. Wir werden auch in Zukunft ein Auge auf derartige Lagerstätten haben, die nicht nur in puncto Hygiene, sondern vor allem bezüglich der Menschenwürde der dort hausenden Personen untragbar sind.“
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