Vortragskonzert Emil Mangelsdorff

Vortragskonzert Emil Mangelsdorff

 Am Mittwoch, den 21. September 2016 um 11:30 wird Emil Mangelsdorff nach 2007 und 2012 wieder zu Gast im Friedrich Dessauer Gymnasium in Höchst sein. Er wird unter dem Motto „Swing-Tanzen Verboten“ ein Vortragskonzert geben. Zielgruppe werden die Schülerinnen und Schüler sein. Interessiere haben aber ebenso die Möglichkeit, am Konzert teilzunehmen. An der Tageskasse können Eintrittskarten zu € 10,00 erstanden werden.

Emil Mangelsdorff (*11. April 1925 in Frankfurt am Main) zählt „zu den profiliertesten, vielseitigsten Solisten“ (Martin Kunzler) des deutschen Jazz. Sein jüngerer Bruder war der Jazz-Posaunist Albert Mangelsdorff (1928–2005). Der heute schon legendäre Emil Mangelsdorff berichtet als Zeitzeuge über den Jazz im Dritten Reich. Höhepunkte werden einige Solostücke des Altsaxofonisten sein.

Während des Nationalsozialismus war der Jazz, verleumdet als „Nigger- und Judenmusik“, streng verboten. Emil Mangelsdorff, der 1941 mit Freunden den Hot Club Frankfurt gründete, ging für seine Jazzbegeisterung ins Gefängnis der Gestapo und wurde anschließend als „Kanonenfutter“ an die Ostfront geschickt. Erst nach vier Jahren russischer Gefangenschaft kehrte Emil Mangelsdorff 1949 nach Frankfurt zurück. Der Jazz und die Biografie von Mangelsdorff sind Zeugnis und Mahnung zugleich, wohin Gewaltherrschaft führen kann.

Der Jazz, als eine Musik der Befreiung und Toleranz, hat nicht nur in den 1950er Jahren Politik und Gesellschaft miteinander versöhnt, sondern darüber hinaus bis heute seine befreiende Kraft erhalten. Dazu hat auch Emil Mangelsdorff unendlich viel beigetragen. Für seine Verdienste um die Kultur in Hessen wurde er am 20. Januar 2006 mit der Goethe-Plakette des Landes Hessen ausgezeichnet (nachdem er die Johanna-Kirchner-Medaille und die Goethe-Plakette der Stadt Frankfurt am Main bereits 1995 erhalten hatte). Er ist zudem Träger des Hessischen Jazzpreises (1995) und der Wilhelm-Leuschner-Medaille (2001), der höchsten Auszeichnung des Landes Hessen. 2008 hat ihm der Bundespräsident das Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Auf der Ronneburg wurde er zum „Ritter des Jazz“ geschlagen. Im Dezember 2015 hat der Hessische Minister für Wissenschaft und Kunst Mangelsdorff im Konzertsaal der Landesmusikakademie Hessen Schloss Hallenburg den Titel „Ehrenprofessor“ verliehen.

Das Konzert wird als Kooperationsveranstaltung des Friedrich Dessauer Gymnasiums mit der katholischen Schulseelsorge Höchst durchgeführt. Ermöglicht wird es durch die finanzielle Unterstützung des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst, des Amtes für Wissenschaft und Kunst der Stadt Frankfurt, sowie der katholischen Schulseelsorge Höchst. Es wird von Schulseelsorger Clemens Weißenberger durchgeführt, der auch weitere Auskünfte erteilen kann. Er ist unter Telefon 069 / 37 00 24 84 und 069 / 34 31 31 oder per Mail schulseelsorge-hoechst@bistum-limburg.de zu erreichen.


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