MAINZ/LIMBURG.- Das Bistum Limburg trauert um Karl Kardinal Lehmann. Der langjährige Bischof von Mainz und Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz starb am Sonntag, 11. März 2018, im Alter von 82 Jahren in Mainz.
Bischof Dr. Georg Bätzing würdigt Lehmann als einen Mann des Dialogs, dem die Verbundenheit mit den Menschen ein Herzensanliegen gewesen sei. „Durch sein theologisches Arbeiten, seine Predigten und durch seine pastorale Art wollte er die Menschen als Gläubige mit der Kirche verbinden“, sagt der Bischof von Limburg. Lehmann habe immer wieder Kontaktpunkte zwischen Kirche und Gesellschaft gesucht. Er sei für Wissenschaftler, Politiker und Vertreter aus Wirtschaft und Arbeitswelt ein gesuchter Gesprächspartner gewesen, weil er die gemeinsamen Anliegen zur Sprache bringen und durch sachgerechte Diskussionen vermitteln konnte. Zudem sei Lehmann ein humorvoller, freundlicher und zugewandter Mensch gewesen.
Jahrzehntelanges Engagement für die Ökumene
Lehmann habe sich immer für die Ökumene eingesetzt. Grundlage dafür sei seine durch und durch katholische Prägung gewesen. „Wenn wir heute sagen, uns verbindet viel mehr als uns trennt, dann ist das nicht zuletzt Frucht des jahrzehntelangen ökumenischen Dialogs, für den sich Kardinal Lehmann kontinuierlich im Gesprächskreis von katholischen und evangelischen Theologen einsetzte“, so Bätzing. Es sei ihm immer ein großes Anliegen gewesen die Gemeinsamkeiten im Glauben zwischen Katholiken und Protestanten hervorzuheben und deutlich herauszustellen.
Bischof Georg Bätzing lernte Lehmann im Herbst 1982 in Freiburg kennen. Damals hatte er sich bereits durch seine überzeugende Mitarbeit bei der Würzburger Synode einen Namen gemacht. „Es war nicht zuletzt der Name Karl Lehmann, der mich reizte, mein Außenstudium an der Freiburger Universität zu verbringen“, erinnert sich Bätzing. Es sei dann ein auch noch ein glücklicher Zufall gewesen, dass er am Ende des Sommersemesters 1983 die freudige Nachricht von der Berufung des Professors auf den Mainzer Bischofsstuhl miterleben konnte. Seit dieser Zeit habe es immer wieder Begegnungen gegeben. Einige Wochen nach seiner Bischofsweihe im September 2016 habe Bätzing seinen Mitbruder in Mainz besucht. Es sei ein herzlicher Empfang und eine offene Gesprächssituation gewesen. „Die katholische Kirche in Deutschland verliert mit ihm einen ganz großen Brückenbauer. Die Brücken, die er geschlagen hat, sind solide und können weiter gefestigt werden“, sagt Bätzing.
Text: Stefan Schnelle
Foto: Bistum
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