Krankenhaus Nordwest – Frankfurt, 13. April 2018. Der größte Wunsch für viele schwer kranke Menschen ist, die letzte Lebensphase nicht im Krankenhaus zu verbringen, sondern im gewohnten Umfeld zu sterben. Um das Wissen rund um das Thema „Palliativmedizin“ zu stärken, organisiert das Universitäre Tumor Centrum (UCT), dass das Krankenhaus Nordwest gemeinsam mit der Universitätsklinik Frankfurt betreibt, in Kooperation mit dem Markus-Krankenhaus und dem St.-Elisabethen-Krankenhaus das sechste Jahr in Folge den Frankfurter Palliativtag. Am Samstag, den 14. April 2018, lädt das Krankenhaus Nordwest im Rahmen dessen ab 10 Uhr zum fachlichen Austausch rund um die Pflege, den Umgang mit Angehörigen sowie unterstützende Aspekte wie Kunsttherapie und Achtsamkeit ein.
Prof. Dr. med. Elke Jäger, Chefärztin der Klinik für Onkologie und Hämatologie des Krankenhauses Nordwest, führt mit einem Impulsvortrag in das immer wichtiger werdende Thema ein. „Ziel der Palliativpflege ist es, Schwerkranken und Sterbenden einen möglichst selbstbestimmten Umgang mit der Krankheit zu ermöglichen, die Symptome zu lindern und eine bestmögliche Lebensqualität zu erreichen“, betont Jäger. Hierfür setzt sich das Krankenhaus Nordwest mit einem großen palliativmedizinischen Zentrum mit zwei Palliativstationen unter der Leitung von Frau Dr. med. Karolina Wiedemann mit insgesamt 22 Betten und einem umfassenden psychologischen, physio- und expressiv-therapeutischen Angebot ein. Seit 2007 ist der Bereich im Zentrum für Palliativmedizin zusammengefasst. Neben dem stationären Angebot verfügt die Klinik seit einigen Jahren auch über eine Spezialisierte Ambulante Palliativversorgung (SAPV) unter der Leitung von Dr. med. Mohammad-Reza Rafiyan, die die Patienten im gewohnten Umfeld pflegerisch und seelsorgerisch bis zu ihrem natürlichen Tod begleitet. Dies ist die erste palliativmedizinische Einrichtung ihrer Art in Hessen.
Die Fortbildungsveranstaltung möchte unter dem Titel „Meine Wahrheit, Deine Wahrheit“ in die Thematik des subjektiven Erlebens ein und derselben Realität einführen. Patienten, Angehörige und Mitglieder des behandelnden interdisziplinären Teams bringen immer in die Behandlungssituation ihre eigenen Denkweisen und Erwartungen ein. Hierdurch ergeben sich Unterschiede im Erleben und in der Anspruchshaltung, die zu einer Ambivalenz und bisweilen auch zu Aggressionen führen kann.
Am Veranstaltungstag zeigen zusätzliche Workshops wie „Sensitive 360° Kommunikation“, „Messpainting – kreative Emotionsverarbeitung“, „Achtsamkeit – in Kontakt kommen mit mir selbst“ die vielfältigen Aspekte der Palliative-Care-Versorgung und vermitteln neues Wissen. Weitere Vorträge zu den Themen Ernährung am Lebensende und dem Umgang mit Angehörigen runden den Informationstag ab. Das Pflegeteam der Palliativstation des Krankenhauses Nordwest stellt zudem einige Fälle vor, beantwortet Fragen und steht für eine Abschlussdiskussion zur Verfügung. Um auf den unterstützenden Faktor Kunst in der Palliativpflege hinzuweisen, werden im Rahmen des Palliativtages Kunstwerke der ehrenamtlichen Palliative-Care-Begleiter Pia Przywoiska und Knut Natzeck ausgestellt.
Die Wichtigkeit von Kunst für Krebspatienten zeigt auch die Zusammenarbeit des Krankenhauses Nordwest mit der Stiftung „Leben mit Krebs“. Sie bietet in Kooperation mit dem Städel Museum unter anderem das Kursprogramm „Kunst zum Leben“ an. Das Ziel der Stiftung ist es, die Lebensqualität und die Heilungschancen von Patienten mit Krebserkrankungen durch unterstützende Kunst- und auch Sport-Projekte zu verbessern.
Über das Krankenhaus Nordwest
Das Krankenhaus Nordwest in Frankfurt am Main ist ein Krankenhaus der Schwerpunktversorgung im Rhein-Main-Gebiet mit 582 Betten, die sich auf elf Kliniken und vier Institute verteilen. Als Standort klinischer Forschung ist das Krankenhaus Nordwest Teil des von der Deutschen Krebshilfe zertifizierten Universitären Centrums für Tumorerkrankungen Frankfurt (UCT). Von überregionaler Bedeutung ist außerdem das von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifizierte Onkologische Zentrum, in dem alle Organzentren kooperieren. Die Klinik für Neurologie ist eine der größten neurologischen Kliniken Deutschlands. Sie verfügt über eine überregional tätige Stroke Unit und eine neurologische Intensivstation. Darüber hinaus spiegelt sich die fachliche Kompetenz des Krankenhauses Nordwest in verschiedenen weiteren Zentren wider. Dazu gehören das Gefäßzentrum, das Multiple-Sklerose-Zentrum und die Brustschmerzeinheit (CPU).
Text und Flyer: Marina Kallis
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