110 Jahre Bezirksverein Niederrad

110 Jahre Bezirksverein Niederrad

Neue Ausstellung im Heimatmuseum zum Jubiläum

NIEDERRAD (bw) Zum 110-jährigen Bestehen des Bezirksvereins Niederrad e.V. wird am 12. September um 14.00 Uhr im Heimatmuseum in der Schwanheimer Straße 17 eine neue Ausstellung eröffnet. Im Ausstellungsraum des Hinterhauses dokumentieren viele Fotos und Dokumente die Geschichte des Niederräder Vereins. Der BVN wurde einst im Jahre 1900 gegründet, um nach der Eingemeindung Niederrads zu Frankfurt die Interessen der Niederräder Bürger gegenüber der Stadt zu vertreten. Die ersten Aufgaben des Vereins, der am 21. August 1900 im Saal der „Wirtschaft Philipp Häusser“ in der Kelsterbacher Straße 6 gegründet worden ist, waren vielfältig und August Belz, der erste Vorsitzende, hatte als Stadtverordneter aus Niederrad einiges zu regeln. Es galt, auf die Einhaltung des Eingemeindungsvertrages zu achten, es musste eine neue Schule gebaut werden, eine Wasser- und Abwasserleitung für Niederrad war nötig, eine moderne Straßenbeleuchtung wurde gebraucht und von der Weiterführung der Straßenbahnlinie 15 bis Triftstraße versprachen sich Niederrads Einwohner viel. Im dritten Reich wurde der Verein 1938 zunächst von den Nationalsozialisten unbenannt in „Verein für Kultur- und Heimatpflege Niederrad“; 1939 gar endgültig auf Befehl der Orstgruppenleitung aufgelöst. Das Vermögen und die Unterlagen wurden beschlagnahmt, weshalb es leider heute keine Bilder oder Unterlagen mehr aus den ersten Jahrzehnten des Vereinslebens gibt. Der Bezirksverein Niederrad wurde erst im Jahr 1950 wieder ins Leben gerufen und übernahm erneut die Mittlerrolle zwischen den Niederräder Bürgern und dem Magistrat der Stadt Frankfurt. Der Verein setzte sich stets unpolitisch für die Belange der Einwohner Niederrads ein. Durch die 1972 eingerichteten Ortsbeiräte verlor der BVN sein traditionelles Aufgabengebiet, kümmerte sich aber weiterhin um das Wohl des Stadtteils. Eine ganz wichtige Aufgabe war es, durch Infostände, Informationsabende und Plakataktionen den bereits im Jahr 1900 versprochenen und bisher nicht realisierten Bau der Mainuferstraße voran zu treiben. In der Satzung des BVN steht, dass sich der Verein um Brauchtum- und Heimatpflege zu kümmern hat. Aus diesem Grunde sammelt der Verein seit seiner Gründung Bilder, Fotos, Dokumente und Unikate aus und von Niederrad. Lange dümpelten diese Dinge in einem Keller, so dass sich der Vorstand des Vereins entschloss, diese möglichst bald der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Horst Schäfer, der damalige Vorsitzende, suchte unentwegt nach einem geeigneten Grundstück, um den Niederrädern ein Heimatmuseum bieten zu können. Bei der 100-Jahr-Feier des BVN im Jahre 2000 war es dann endlich soweit: Oberbürgermeisterin Petra Roth überbrachte die frohe Kunde, dass die Überlassung eines Grundstückes mit zwei Häusern in der Schwanheimer Straße bevorsteht. Das größte Projekt des BVN begann zu reifen. Nach Eigenarbeit des Vorstandes und einiger Mitglieder sowie viel Arbeit von Firmen konnte am 12. November 2006 ein Niederräder Heimatmuseum eröffnet werden. Das Museum ist heute aus Niederrad nicht mehr weg zu denken, es ist fester Bestandteil des Stadtteils für Ausstellungen, Veranstaltungen und Feste geworden. Und apropos Veranstaltungen: Am 8. Oktober findet das diesjährige Keltern im Museumshof statt. Bitte diesen Termin schon vormerken! Die Ausstellung „110 Jahre Bezirksverein Niederrad e.V.“ ist ab 12. September im Hinterhaus des Museums in der Schwanheimer Straße 17 jeden Dienstag sowie am 2. Sonntag im Monat jeweils von 14.00 – 17.00 Uhr zu sehen. Der Bezirksverein hofft auf regen Besuch!


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