„Fast drei Fälle pro Wochenende – das ist zuviel“
Aktionswoche gegen Komatrinken – Stadt Frankfurt setzt Projekt HaLT um
(pia) Erwachsene und Jugendliche sollen beim Alkohol Maß halten. Das ist das Hauptziel der Aktionswoche 2011: „Alkohol? Weniger ist besser!“ Sie findet bundesweit vom 21. bis 29. Mai statt. Insbesondere beim Komatrinken Jugendlicher sehen Experten Handlungsbedarf.
Auch in Frankfurt mussten im Jahr 2009 insgesamt 141 Jugendliche und junge Erwachsene mit der Diagnose akuter Rausch stationär behandelt werden. „Jedes Wochenende fast drei Fälle, diese Fallzahlen sind zu hoch“, urteilt Gesundheitsdezernentin Manuela Rottmann. Die aktuelle Schülerbreitenbefragung, die die Goethe-Universität im Auftrag des Drogenreferates durchführt, kommt zu dem Ergebnis, dass 41 Prozent der befragten Frankfurter Jugendlichen mindestens einmal in ihrem Leben so viel getrunken haben, dass sie bewusstlos waren oder es ihnen sehr schlecht ging.
„Aus den Gesprächen mit den Jugendlichen wissen wir, dass sie meistens eher jung und unerfahren sind, Hochprozentiges im Freien oder in ‚sturmfreien Buden‘ konsumieren und das gesundheitliche Risiko unterschätzen“. Hier sieht Rottmann Ansatzpunkte, tätig zu werden. Deshalb beteiligt sich die Stadt Frankfurt an der hessenweiten Umsetzung des Alkoholpräventionsprojektes HaLT, dessen Ziel die Einschränkung des Komatrinkens Jugendlicher ist. HaLT richtet sich zum einen an betroffene Jugendliche, die mit der Diagnose Alkoholvergiftung ins Krankenhaus eingewiesen werden mussten. Hier bietet die Jugendberatung und Suchthilfe am Merianplatz Beratungs- und Gruppengespräche an.
Dieser Projektteil wird seit März dieses Jahres durch einen sogenannten proaktiven Teil ergänzt. Thematisch zuständige Behörden und Einrichtungen bilden ein kommunales Netzwerk, um gemeinsam dem Komatrinken Jugendlicher entgegenzuwirken. Koordiniert wird die Umsetzung von HaLT durch das Drogenreferat der Stadt Frankfurt. „Unsere Ziele sind die Reduktion der Fallzahlen, eine bessere Aufklärung von betroffenen Jugendlichen und deren Eltern und die Einhaltung des Jugendschutzes seitens der Alkoholverkaufsstellen“, so Rottmann. „Diese Ziele wollen wir in Frankfurt gemeinsam umsetzen.“
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