Gesundheitsamt klärt Verwirrung um EHEC-Erreger am Erlenbach auf

Gesundheitsamt klärt Verwirrung um EHEC-Erreger am Erlenbach auf
(pia) Der Ausbruch mit dem EHEC-Stamm O104:H4 im Mai und Juni dieses Jahres hat aufgrund der hohen Anzahl Betroffener und der langen Suche nach der Infektionsquelle zu einer hohen Aufmerksamkeit in der Bevölkerung geführt. Die widersprüchliche Berichterstattung über einen möglichen EHEC O104:H4-Fund im Erlenbach führte in den vergangenen Tagen noch einmal zu großer Verwirrung und Verunsicherung in der Bevölkerung und den Medien. Das Gesundheitsamt der Stadt Frankfurt am Main teilt dazu folgendes mit:

Der Nachweis des Ausbruchskeimes im Erlenbach wurde vom Bundesinstitut für Risikobewertung vorgenommen, das die Untersuchungen nach den vorgegeben Analysemethoden vorgenommen hatte. Den Medien wurde der Vorbefund eines positiven Ergebnisses durch das zuständige Hessische Sozialministerium mitgeteilt. Die Pressearbeit zu den EHEC-Funden am Erlenbach wurde von den zuständigen obersten Landesbehörden, dem Hessischen Sozialministerium und dem Hessischen Ministerium für Umwelt, Energie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz durchgeführt.

Nachfragen des Amtes für Gesundheit der Stadt Frankfurt beim Bundesinstitut für Risikobewertung ergaben die Auskunft, dass das positive Ergebnis in mikrobiologischen Untersuchungen und nachfolgend genommenen Proben aus dem Erlenbach nicht bestätigt wurde. Keine der Untersuchungen gab einen Hinweis auf den Ausbruchsstamm O104:H4 im Erlenbach. Das Amt für Gesundheit hat darüber im Rahmen seiner Zuständigkeit am 6. Juli die Ärzteschaft über diesen Kenntnisstand informiert.

Die Bewertung der Untersuchungsergebnisse und die Öffentlichkeitsarbeit obliegen jedoch den zuständigen Stellen. Die aufgrund der zunächst positiv bewerteten Probe aus dem Erlenbach von den zuständigen Behörden erneuerten Verhaltensempfehlungen entsprachen den ohnehin geltenden Maßregeln für den Umgang mit Oberflächengewässern, da diese natürlicherweise von Kontaminationen mit Erregern betroffen sind. Die im gleichen Zeitraum erfolgte Schließung eines landwirtschaftlichen Betriebes in Nieder-Erlenbach hat mit diesem Sachverhalt nichts zu tun.

Hier müssen zwei grundsätzliche Dinge auseinandergehalten werden: Die Schließung des betroffenen Bauernhofes durch die zuständige Behörde wurde wegen eines positiven EHEC-Nachweises sowohl auf Salat als auch im Brunnen des Bauernhofes, aus dem das Wasser für die Salatwaschanlage entnommen wurde, vorgenommen. Sie hatte nichts mit dem zunächst veröffentlichten Befund des Ausbruchstammes im Erlenbach zu tun. Die dort im Betrieb angeordneten Maßnahmen sind gesetzlich zum Verbraucherschutz vorgeschrieben. Die zuständigen Behörden haben zudem von Anfang an klargestellt, dass es sich bei dem dort gefundenen Erreger nicht um den Stamm EHEC 0104:H4 handelt, der in diesem Sommer zu besonders schweren Krankheitsverläufen geführt hat. Sofort nach Erfüllung der von den Behörden gemachten Auflagen, die zu einer nachweislichen Keimfreiheit führten, wurde der Hof wieder freigegeben.

Das Amt für Gesundheit hat aufgrund des fraglich positiven Nachweises des Ausbruchsstammes im Erlenbach nichts veranlasst. Insbesondere wurden den am Erlenbach liegenden Kindergemeinschaftseinrichtungen keine Auflagen gemacht. Allerdings wurde – wie in den letzten Jahren wiederholt auch – darauf hingewiesen, dass, abgesehen von speziellen Ausnahmen aufgrund bestehender gesetzlicher Vorgaben, das Wasser des Erlenbachs nicht zur Bewässerung landwirtschaftlicher Erzeugnisse verwendet werden darf. Die vorübergehende Schließung des Hofes durch die zuständigen Behörden hingegen war zur Verhinderung der Weiterverbreitung des dort gefunden EHEC-Stammes durch den Verzehr der Produkte des Hofes notwendig.

Das Amt für Gesundheit wird auch weiterhin an der Praxis festhalten, eine einheitliche Pressearbeit durch das Bundesinstitut für Risikobewertung und die obersten Landesbehörden, das Hessische Sozialministerium und das Hessische Ministerium für Umwelt, Energie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz zu unterstützen.


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