Chorverband und Gastgeberstadt wollen ‚alle Töne zum Klingen bringen‘

Chorverband und Gastgeberstadt wollen ‚alle Töne zum Klingen bringen‘

(pia) Vom 7. bis 10. Juni ist Frankfurt „ganz Chor“: Fast 500 Ensembles mit rund 20.000 Sängerinnen und Sängern kommen in die Stadt und geben 600 für das Publikum größtenteils kostenlose Konzerte aller Stilrichtungen. Auf einer Pressekonferenz im Römer präsentierten am Mittwoch der veranstaltende Deutsche Chorverband (DCV), Oberbürgermeisterin Petra Roth und Kulturdezernent Felix Semmelroth das Programm.

Petra Roth zeigte sich stolz, das Chorfest in Frankfurt ausrichten zu dürfen. Sie sehe die Großveranstaltung mit vielen Mitmach-Möglichkeiten als Teil kultureller Bildung, so das Stadtoberhaupt. „Alle Töne der Gesellschaft zum Klingen bringen, das ist auch mein Ziel als Politikerin. Unser Beruf ist also durchaus dem eines Dirigenten vergleichbar“, sagte die Oberbürgermeisterin. Sie freue sich außerdem auf die hochrangigen Gäste wie Bundespräsident Joachim Gauck, Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble und Kulturstaatsminister Bernd Neumann.

Kulturdezernent Felix Semmelroth betonte, dass die 850.000 Euro, mit denen die Stadt das Deutsche Chorfest fördert, gut angelegt seien: „Schon jetzt ist eine Menge Neugier und Begeisterung in der Stadt zu spüren. Allein aus Frankfurt werden 50 Ensembles beim Chorfest mitwirken. Die Veranstaltung wird sowohl die Identität von Frankfurt und Umgebung als Kulturregion stärken, als auch die heimische Chor-Infrastruktur.“

DCV-Präsident Henning Scherf dankte der Stadt dafür, dass sie sofort von der Chorfest-Idee begeistert war. Der ehemalige Bremer Bürgermeister verwies auf die Bedeutung des Chorsingens in der deutschen Kulturgeschichte, betonte aber zugleich den internationalen Charakter des Chorfests: „Wir freuen uns zum Beispiel ganz besonders auf den Sinfonischen Jugendchor Simón Bolívar aus Venezuela, Teil des weltweit einzigartigen Musikerziehungsprojekts ‚El Sistema’.“

Scherf lobte außerdem das Frankfurter Primacanta-Projekt. Die „bundesweit vorbildliche Initiative“ für das Singen in der Grundschule habe die Entscheidung für Frankfurt als Chorfest-Stadt maßgeblich beeinflusst. Mit Blick auf die gesellschaftliche Bedeutung der Chormusik sagte der ehemalige Spitzenpolitiker, Chorsingen müsse ein vitaler Bestandteil von Erziehung sein, weil es Kommunikation, Gemeinschaft und Lebensqualität stärke.

Moritz Puschke, Geschäftsführer des Deutschen Chorverbands und Künstlerischer Leiter des Chorfests, betonte, das Chorfest spreche alle Schichten und Generationen an: „Beim Singen sind Spitze und Breite gleichermaßen notwendig. Darum kooperieren wir mit Ensembles von Weltrang, wie dem RIAS Kammerchor, der am 7. Juni in der Alten Oper das Chorfest-Eröffnungskonzert singt, genauso wie mit Deutschlands beliebtester Vocal-Band Wise Guys, die ein kostenloses Konzert auf dem Römerberg gibt. Außerdem haben wir verschiedene Mitsing-Formate im Programm, etwa den ‚Ich-kann-nicht-singen’-Chor, den größten Beatles-Chor Deutschlands oder die Veranstaltung ‚Reine Männersache’ vom Hessischen Sängerbund, zu dem fast 2000 Sänger auf den Römerberg kommen.“

Puschke dankte der Stadt Frankfurt, dem Kulturfonds Frankfurt Rhein-Main und den über 200 ehrenamtlichen Helfern, die das Chorfest erst möglich machen würden.


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