Pflicht der Legionellenuntersuchung

Infotelefon für Bürger zur Pflicht der Legionellenuntersuchung bis 31.12.2013

(pia) Zur Verhütung der gefürchteten Lungenentzündungen durch Legionellen müssen bis spätestens 31. Dezember 2013 erstmals auch Warmwasseranlagen in großen Wohngebäuden untersucht werden, wenn die Warmwasserbereitung durch eine Großanlage erfolgt. Großanlagen sind Anlagen mit einem Trinkwassererwärmer von mehr als 400 Liter Inhalt oder einem Inhalt von mehr als drei Litern in einer Rohrleitung zwischen dem Trinkwassererwärmer und der am weitest entfernten Entnahmestelle. Bei Werten über 100 Legionellen pro 100 Milliliter müssen die Betreiber und Nutzer Minderungsmaßnahmen einleiten. Diese können von einer Hocherhitzung des Warmwassersystems bis hin zu umfangreichen technischen Sanierungsmaßnahmen reichen. Erhöhte Werte und die eingeleiteten Maßnahmen müssen dem Gesundheitsamt zeitnah mitgeteilt werden. Um die Anfragen der Bürger zum Thema Legionellen schnell und unkompliziert zu beantworten, hat das Amt für Gesundheit ein Infotelefon eingerichtet: 069/212-31822.

„Wir möchten die Betreiber der großen Warmwasseranlagen – in der Fachsprache sog. gewerbliche Großanlagen – an diese Untersuchungspflicht und die Frist bis 31. Dezember 2013 erinnern“, betont Ursel Heudorf, stellvertretende Leiterin des Amtes für Gesundheit. Dem Amt wurden bislang Ergebnisse aus 766 Liegenschaften mitgeteilt. „In 49 Gebäuden lag die Legionellenbelastung über 10.000 pro 100 Milliliter, sodass wir ein sofortiges Duschverbot aussprechen mussten, um die Nutzer zu schützen“, berichtet Heudorf. „Allerdings sind nicht nur die Betreiber beziehungsweise Vermieter in der Pflicht. Auch die Mieter, die Nutzer selbst, können und sollen mithelfen, einer Legionellenproblematik des Warmwassers vorzubeugen“, so Heudorf weiter. Wer an eine zentrale Warmwasserversorgung angeschlossen ist, sollte regelmäßig Warmwasser laufen lassen und selten genutzte Wasserentnahmestellen, zum Beispiel auf Gäste-WCs, regelmäßig spülen. So kann der Biofilmentwicklung und dem Legionellenwachstum vorgebeugt werden.

Legionellen sind wärmeliebende Bakterien, die sich gut im warmen Wasser vermehren können. Werden feinverteilte Tröpfchen dieses warmen Wassers zum Beispiel beim Duschen eingeatmet, können Legionellen in die Lungen gelangen und eine Lungenentzündung auslösen, die Legionellose. Die durch Legionellen verursachten Lungenentzündungen verlaufen häufig sehr schwer und führen in etwa zehn Prozent zum Tode.

Seit vielen Jahren wird das Warmwasser in öffentlichen Einrichtungen wie Krankenhäusern, Pflegeheimen, öffentlichen Bädern, Hotels und das Wasser in Whirl-Pools regelmäßig auf Legionellen untersucht. Durch die novellierte Trinkwasserverordnung von 2011 müssen diese Untersuchungen erstmals auch im Wohnbereich vorgenommen werden.


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