„Befreite Hände“

Kunst und Künstler im nationalsozialistischen Spielfilm

Jüdisches Museum zeigt zum Abschluss der Ausstellung „1938. Kunst, Künstler, Politik“ die Filmreihe „Befreite Hände“

(pia) Nur noch wenige Tage, bis einschließlich Sonntag, 23. Februar, ist die Ausstellung „1938. Kunst, Künstler, Politik“ ist im Jüdischen Museum zu sehen. Kostenlose öffentliche Führungen werden regelmäßig sonntags um 14 Uhr und mittwochs um 18 Uhr angeboten; am letzten Tag der Laufzeit gibt es die Möglichkeit, um 11 Uhr an einer zusätzlichen kostenlosen Führung teilzunehmen.

Zum Abschluss der erfolgreichen Ausstellung veranstalten das Jüdische Museum Frankfurt und das Fritz Bauer Institut in einer Kooperation mit den E-Kinos und dem Pupille Kino die dreiteilige Filmreihe „Befreite Hände“ – Kunst und Künstler im nationalsozialistischen Spielfilm mit Einführungen und anschließendem Gespräch. Kurator und Referent ist der Frankfurter Filmhistoriker Alfons Maria Arns. Zum Auftakt der kleinen Reihe wird am kommenden Montag, 17. Februar, 18 Uhr, der Film „Versprich mir nichts“ gezeigt. Am Mittwoch, 19. Februar, ist um 18 Uhr der Film „Befreite Hände“ zu sehen; beide Vorführungen werden im Pupille Kino, Studierendenhaus KoZ, Mertonstraße 26-28, gezeigt. Zur Finissage am Sonntag, 23. Februar, gibt es die seltene Möglichkeit, den indizierten Film „Venus vor Gericht“ anzuschauen. Die Vorführung in den E-Kinos an der Hauptwache beginnt um 18 Uhr.

Im Kampf um eine „wahre deutsche Kunst“ gegen die „entartete Moderne“ spielte das NS-Kino eine wichtige popularisierende Rolle im Sinne historisch-rückblickender Rechtfertigung. Dabei herrschte in den frühen „Künstlermilieu-Filmen“ („Versprich mir nichts“, 1937) noch ein komödiantischer Tonfall mit beiläufigen, aber durchaus schon bösartigen Seitenhieben gegen die moderne Kunst vor. Ab 1937 jedoch, dem Jahr der Eröffnung des „Hauses der Deutschen Kunst“ in München und des Beginns der „Großen Deutschen Kunstausstellungen“ sowie der Femeausstellung „Entartete Kunst“, verschärfte sich die Ausgrenzung und Verfolgung bestimmter Künstler und ihrer Werke.

Eine ganze Reihe von Spielfilmen unterstützt diese drehbuchmäßig geplante, mit der offiziellen Politik synchronisierte Entwicklung, in der zunächst einer zeitgenössischen „gesunden Kunst aus dem Volke“ das Wort gegeben wird gegen das bloße „Kunstgewerbe“ („Befreite Hände“, 1939). Es folgt der Rückblick auf die Kunst der Antike, um ihre nazistischen Nachahmer noch einmal in Stellung zu bringen gegen die moderne Kunst und einen seinerzeit angeblich „jüdisch“ dominierten Kunsthandel (Venus vor Gericht, 1941).


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