Batzen, Bags und Boxes

Batzen, Bags und Boxes

Freiluft-Performance in der Friedberger Anlage erinnert an die Sperrbatzenkrawalle

(pia) Am Freitag, 15. August, 20.30 Uhr, erinnert das Performancekollektiv „red park“ an die Sperrbatzen-Krawalle von 1831. Am Allerheiligentor in der Friedberger Anlage setzen die Künstler verschiedene Perspektiven der Ereignisse in Szene und setzen sie in Bezug zu aktuellen Themen und Diskursen. Der Eintritt ist frei.

Dass städtisches Zusammenleben ein dynamischer Zustand ist, der dauerhaft verhandelt werden muss, ist vor allem Großstädtern bekannt. Als aber im Herbst 1831 eine Einschränkung der Öffnung der Stadttore in Frankfurt eingeführt wurde, war jede Verhandlung vergebens. Wer nach Sonnenuntergang in die Stadt wollte, musste am Allerheiligentor den „Sperrbatzen“ bezahlen. Eine solche Einschränkung in ihrer Bewegungsfreiheit wollten sich die Bewohner nicht gefallen lassen. Am 24. und 25. Oktober 1831 kam es deshalb zu heftigen Kämpfen zwischen bewaffneten Sicherheitskräften und großen Teilen der Bewohner. Die Krawalle nahmen ein blutiges Ende; mehrere Soldaten mussten ihr Leben lassen.

Auch heute noch lassen sich verstärkt Ausschlüsse von Bürgern aus der Innenstadt finden: seien es steigende Mieten, abweichendes Verhalten, „racial profiling“ oder die zunehmende Privatisierung und Ökonomisierung des öffentlichen Raums. Die Performance thematisiert somit auch die brisanten Konflikte, die mit einer Veränderung alltäglicher Verhältnisse einhergehen.

„red park“ beschäftigt sich seit 2003 mit Performance und Live-Art. Im Zentrum ihrer Projekte stehen radikale Diskurse, urbaner Alltag und das Verhältnis von Realität und Fake.


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