Aus den Ruinen Lissabons, das 1755 von einem Erdbeben zerstört wurde, schuf der Marques de Pombal ein völlig neues Zentrum. So wurde es der Besuchergruppe des Kulturkreis 55 plus aus Zeilsheim und seinen Nachbargemeinden erzählt, die in einem Hotel mit dem gleichen Namen an der prachtvollen Avenida Libertade untergebracht ist. Ein bequemer Ausgangspunkt, um die neu entstandenen Straßenzüge zu entdecken. Sie sind im Schachbrettmuster entstanden und bilden repräsentative Prachtstraßen und Plätze. Nicht zu übersehen beim Schlendern sind die Portugiesisches Pflasterarbeiten in Schwarz und Weiß. Karavellen, Anker, Sterne, Blumen, Wellen oder geometrische Figuren schmücken Plätze und Bürgersteige, egal, wo Sie sich gerade befinden. Der Fluss Tejo mit seiner imposanten Brücke des 28. April, einer kleinen Schwester der Golden Gate Bridge und der Beginn der Republik gewidmet, ist nie weit entfernt von den wundervollen Aussichtspunkten auf den Hügeln der Altstadt. Zu Fuß in die Altstadt zu kommen ist beschwerlich. Man nehme die stets volle Tram, die gelbe Electrico, die langsam durch die Altstadtviertel tuckert, eine Standseilbahn oder einen Aufzug, der nach oben führt. Hoch über der Stadt thront Lissabons Burg maurischen Ursprungs, das Castelo de Sao Jorge, ein Muss zur Besichtigung. Winzige Gässchen führen von dort wieder mit malerischen Ausblicken nach unten. Eine Stadtrundfahrt hat die Gruppe in den Stadtteil Belem gebracht: Zu sehen ist das monumentale Denkmal der Entdeckungen und im Kloster Jeronimos der Sarkophag von Vasco da Gama und viele Relikte aus der portugiesischen Kolonialgeschichte. Das portugiesische Kolonialreich war das erste tatsächliche Weltreich und das am längsten bestehende Kolonialreich Europas. Seine Geschichte begann 1415 mit Eroberungen und dem Zeitalter der Entdeckungen mit den Expeditionen entlang der afrikanischen Küste und endete mit der Rückgabe der letzten portugiesischen Überseeprovinz Macau an die Volksrepublik China 1999. Als Vasco da Gama 1498 den Seeweg nach Indien entdeckte, stieg Portugal zur führenden Handels- und Seemacht des 15. und 16. Jahrhunderts auf. Die Könige führten das Land zu höchster Blüte. Bis in das 17. Jahrhundert erwarb Portugal Kolonien in Amerika, Afrika, Arabien, Indien, Südostasien und China. In der Nachbarschaft steht der Turm von Belem in der Flussmündung des Tejo in den Atlantik. Er diente im 16ten Jahrhundert als Leuchtturm und ist heute Wahrzeichen der Stadt Lissabon und gehört zum Weltkulturerbe. Nicht zu vergessen, in Belem gibt es die originalen und besten Vanilletörtchen, die „Pastéis de Nata“. Diesen süßen Genuss hat sich die Gruppe natürlich nicht entgehen lassen. Zum Programm gehört auch ein Tagesausflug zu Lissabons Badeplätzen nach Estoril und Cascais mit seinen wunderschönen Stränden und zur wilden Atlantikküste nach Cabo da Roca, dem westlichsten Punkt in Europa. Ein Blick über den Atlantik lässt das weit entfernte New York etwas erahnen. Ein weiterer Busausflug führt weiter südlich in die eindrucksvolle Landschaft des Arrabida Naturparks und in die Weinregion von Azeitao, aus der die berühmtesten Weine Portugals stammen, die bei einer Weinprobe auf der Quinta de Bacalhoa verkostet wurden. Ein Muss für Lissabon Besucher, so auch für die Gruppe aus Zeilsheim, den letzten Abend dem Fado (siehe Foto) zu widmen. Fadosänger besingen ihre Liebe, die Leiden des Lebens, kritisieren die Gesellschaft und die Politiker und die Lieder können sehr traurig und verzweifelt klingen. Bei einem begleitenden guten Abendmahl sieht die Welt dann nicht mehr so traurig aus! Der Flug am nächsten Nachmittag zurück nach Frankfurt ist ohne Anstrengung und planmäßig verlaufen. Ein kurzer Bericht zum Abenteuer der Fluganreise von Frankfurt nach Lissabon. Gebucht war die Gruppe auf den Vormittagsflug des angekündigten Streiktages am Flughafen in der letzten Woche. Der Flug einer von vielen ist annulliert worden, so daß es nur möglich war, die Gruppe in zwei Flugverbindungen bereits einen Tag vorher nach Lissabon zu bringen. Alle der 30 Fluggäste mussten per Telefon darüber informiert werden, doch Frankfurt hat seinen ersten sonnigen Frühlingstag und so sind viele nicht im Haus. Der Reiseveranstalter und Karin Naß haben alles in Bewegung gesetzt, um die Gruppe in absolut wenigen Stunden mit gepackten Koffern zum Flugplatz zu bewegen. Erst bei der Ankunft der zwei Flugverbindungen in Lissabon um Mitternacht wurde klar, daß alle Teilnehmer es geschafft haben. Die Erleichterung und Freude beim Wiedersehen war riesengroß. Jetzt kann das Erlebnis Portugal und Lissabon beginnen. Karin Naß bittet eine Notiz im Kalender einzutragen für den Stammtisch-Termin am Dienstag, 14.08. um 18 Uhr. Die Reiseteilnehmer, Mitglieder des Vereins und Interessierte sind herzlich eingeladen zum Filmabend über die Reise nach Lissabon.
bild+Text: kulturkreis
'Kulturkreis unterwegs auf 7 Hügeln in Lissabon mit Tram und Seilbahn' has no comments
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