AOK Hessen: Papilio-3bis6 wird erweitert
Bad Homburg. Das bewährte Präventionsprogramm Papilio-3bis6 will von klein auf dafür sorgen, dass der Nachwuchs vor allem in späteren Jahren Konflikte friedlich löst und zeigen, dass Drogen keine Lösung sind. Nun ist zur bewährten Gewalt- und Suchtprävention die Fortbildungsmaßnahme „Papilio-Integration“ hinzugekommen. Denn immer mehr Kinder aus unterschiedlichen Kulturen werden gemeinsam betreut.
„Kinder brauchen Flügel“ – so lautet die Mission des seit 2010 von der AOK Hessen geförderten und bestens evaluierten Präventionsprogrammes Papilio-3bis6. Über 260 hessische Kitas setzen das Konzept bereits um, jährlich kommen Dutzende hinzu. Doch nun war es Zeit für ein Update, weil die Zahl jener Kinder wächst, die aus anderen Kulturen stammen und damit – zumindest teilweise – einer anderen Religion angehören, andere Speisen mögen, andere Feste feiern. Wobei die neue Fortbildung auch von Kitas gebucht werden kann, die am Kernprogramm noch nicht teilnehmen. Der Bedarf ist jedenfalls hoch: „Auffallend viele Erzieherinnen und Erzieher berichten davon, dass sie ihrer Auffassung nach keine ausreichenden interkulturellen Kompetenzen besitzen und hier größerer Lernbedarf besteht“, berichtet Sandra Zimmer aus dem Präventionsteam der AOK Hessen.
Mehr Handlungskompetenz
In diesem Herbst beginnen die ersten Papilio-Integrations-Schulungen für Kitas auch in Hessen. Das wesentliche Ziel lautet hierbei, das Kita-Team sicherer und sensibler im Umgang mit geflüchteten und eingewanderten Kindern und deren Familien zu machen. Denn in der regulären Ausbildung spielt dieser spezielle Aspekt nahezu keine Rolle. Im zweitägigen Seminar wird deshalb nicht nur Wissen vermittelt, sondern auch über eigene Haltungen reflektiert. Nach sechs Wochen folgt ein weiterer Termin, um über erste Erfahrungen zu berichten und inwieweit die Anwendungsaufgaben erfolgreich waren. Denn die Erzieherinnen und Erzieher sollen in der Zwischenzeit zum Beispiel versuchen, einen wertfreien, fruchtbaren und fortlaufenden Kontakt mit den Eltern herzustellen oder Situationen zu finden, in denen sie Kinder zum Beispiel aus dem arabischen oder südeuropäischen Raum besser in die Gruppe einbinden und ansprechen können. Schon heute ist damit zu rechnen, dass die zehn Trainerinnen und Trainer in Hessen bald kaum noch freie Termine haben werden.
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